One Night Stand | Mein bizarrer One Night Stand
Als prüde durfte man mich noch nie bezeichnen, schon als Junge Frau von neunzehn, zwanzig hatte ich einige sexuelle Erlebnisse mit unterschiedlichen Männern – und einer Frau – zu verzeichnen. Ich war offen für Experimente und auch nicht zu feige, um meine eigenen Wünsche zu äußern. Doch ein Abend stellte alles bisherig Erlebte in den Schatten, für meine Verhältnisse war es damals wie heute bizarr, wenn auch aufregend, interessant und geil. Ich war dreiundzwanzig und seit knapp einer Woche wieder Single. Um meinen Frust loszuwerden und weil ich die Tage zuvor heulend in meiner Bude verbracht hatte, riss ich mich zusammen, ging baden, rasierte meine während dieser Tage vernachlässigten Körperpartien wie Beine, Achseln und natürlich Muschi, machte mich extra schick und zog ein sexy Kleid an und darunter trug ich halterlose Strümpfe mit einer aufgezeichneten Naht, die vom Oberschenkel bis zur Ferse reichte. Meine Freundin, der ich zwei Stunden zuvor Bescheid gegeben hatte, ließ mich nicht lange warten und stand mit ihrem Wagen vor meiner Wohnung und es ging auf die Piste.
Als ich in der Diskothek an der Bar stand und später in der Menge tanzte, fühlte ich mich endlich wieder begehrt. Durch die beschissenen letzten Monate meiner Beziehung hatte ich mich nur noch wie eine graue Maus gefühlt, obwohl ich alles andere als eine solche war. Ich hatte einen tollen Körper, schlank mit guten, weiblichen Proportionen, was heißen soll, dass ich mir auf Arsch und Titten etwas einbilden konnte. Die Typen, die in der Disko waren, schätzten ebenfalls meinen Anblick und ich hatte mehr als einen in Frage kommenden Kerl um mich herum, mit dem ich mich auch sexuell mal wieder hätte abreagieren können. Vorerst stand mir der Sinn jedoch noch ganz und gar nicht danach, ich hatte mit eher mit meiner Freundin Dani meinen Spaß beim Lästern oder Bewundern über die Kerle oder auch über Weiber und ich war froh, dass mein Ex sich nicht blicken ließ. Obwohl ich ihn schon gerne geärgert hätte, in dem ich mit wem auch immer heiß getanzt hätte oder sogar noch mehr.
Der Abend zog ins Land und die Diskothek füllte sich immer mehr, die Party wurde wilder und mir taten irgendwann die Füße weh. Meine Freundin hatte ich aus den Augen verloren, zuletzt hatte ich sie mit einem scharfen Latino gesehen. Ich vermutete sie irgendwo mit ihm wild knutschend oder schon am Poppen und sagte mir, dass ich eben so für mich alleine für Spaß sorgen musste. Zuerst ging ich aber in den Chilloutbereich und besorgte mir eine kleine Stärkung, ergatterte einen Platz auf einem der kuscheligen Sofas und war froh, einen Augenblick keine laute Musik in die Ohren gedröhnt zu bekommen. Neben mir standen die Leute auf, aber keine Minute später bekam ich erneut Gesellschaft. Interessante Gesellschaft, möchte ich sagen, denn es war ein sehr schnuckeliger Typ, der sich neben mich setzte, mich angrinste und begrüßte.