Reife Hausfrau nackt | Nackt im Regen
Ich habe nur eine einzige Entschuldigung für mein Benehmen, und die ist, dass ich betrunken war. Nun ja, so richtig betrunken war ich nicht, eher ein bisschen beschwipst. Wobei das ja auch nicht unbedingt eine Entschuldigung ist … Aber es gibt bestimmt viele Hausfrauen, die ab und zu mal ein Glas Sekt schlürfen, damit so ein langer Nachmittag mit der Hausarbeit nicht ganz so trübsinnig verläuft. Zu denen gehöre ich auch. Ich weiß, man muss die Gefahren des Alkohols nun wirklich nicht verharmlosen. Aber wo ist der Unterschied, ob der Mann, der ins Büro geht, mittags bei Tisch ein paar Bierchen trinkt oder ein paar Glas Wein, oder ob Hausfrauen nachmittags zu einem Sekt greifen? Zwischen diesen beiden Situationen besteht in meinen Augen kein großer Unterschied. Wenn man es nicht den ganzen Angestellten ebenso vorwerfen will, dass sie mitten am Tag in ihrer Mittagspause Alkohol zu sich nehmen – und dabei sind die ganzen Betriebsfeiern und so etwas ja noch nicht einmal berücksichtigt, bei denen ebenfalls immer etwas getrunken wird -, dann darf man sich bei den Hausfrauen auch nicht darüber aufregen, dass sie mal ein Schlückchen genießen. Normalerweise hat das ja auch keine Folgen; außer dass der Alltag für die Hausfrauen auf einmal ein bisschen erträglicher wird. Alkohol, wenn er in Maßen genossen wird, erfrischt und beschwingt nun einmal enorm. Es kann allerdings halt auch mal sein, dass er ein bisschen zu viel erfrischt und beschwingt. Oder dass dieser Schwung nach einem Gläschen Sekt auf eine Stimmung trifft, die dadurch zu mehr als Übermut gesteigert wird. Genauso ging es mir gestern, und ich weiß heute nicht so genau, ob ich mich dessen schämen soll, oder mich freuen, dass mir solche spontanen Abenteuer noch möglich sind, obwohl ich mit meinen 42 ja eigentlich schon eine vertrocknete reife Hausfrau ohne Perspektiven bin. Ich meine, zu machen ist da heute sowieso nichts mehr; die Sache ist passiert, und fertig. Selbst wenn es mir heute wahnsinnig leid täte, könnte ich es nicht wieder rückgängig machen. Aber zum Glück tut es mir auch überhaupt nicht leid …
Ich habe gestern unseren Speicher aufgeräumt. Mein Mann hatte verlangt, dass ich dort ein bisschen Platz schaffe, damit er seine Spielzeugeisenbahn aufstellen konnte. Das hatte ich ihm in der Wohnung bisher erfolgreich verboten. Das würde mir gerade noch fehlen, dass irgendwo die quadratmeterweise Schienen im Weg herumstehen! Hausfrauen sehen solche Sachen immer auch unter dem Gesichtspunkt, ob sie Arbeit machen oder nicht – und so eine Eisenbahnanlage macht nun einmal Arbeit, wenn man sie sauber halten will, denn dann muss man den ganzen Kleinkram regelmäßig Staub wischen. Die Männer machen das bestimmt nicht, denn in deren Augen sind dafür ja die Hausfrauen zuständig. Man kann das natürlich auch sein lassen mit dem Staubwischen, aber dann hat man mitten in der Wohnung einen Staubfänger stehen, der seinen Dreck überall verteilt. Okay, ich weiß, das geht euch jetzt bestimmt tierisch auf die Nerven, wenn ich solche Dinge sage – aber so denken Hausfrauen nun einmal … Zähneknirschend hat mein Mann mir auch nachgegeben, und darauf verzichtet, seine Eisenbahn in der Wohnung aufzubauen. Aber als Retourkutsche kam dann das mit dem Speicher, und da konnte ich ja nun schlecht nein sagen, sonst hätte es wieder geheißen, dass ich meinen armen Ehemann unterdrücke und ihm keinerlei Freizeitgestaltungen nach seinen Wünschen gestatte. Deshalb habe ich seufzend die ausfahrbare Leiter heruntergeholt, nachdem ich vorher mein ältestes Hauskleid angezogen hatte, denn natürlich ist es auf dem Speicher ziemlich staubig und schmutzig, bin hochgeklettert und habe mich zuerst einmal umgesehen. Ich habe dann auch gleich eine Menge Sachen gefunden, die weg konnten; hauptsächlich Sachen meines Mannes. Die habe ich in Kartons verpackt und an die Öffnung gestellt, damit mein Mann sie abends nach unten holen konnte. Schließlich bin ich Hausfrau und kein Möbelpacker! Sobald er das erledigt hatte, konnte er meinetwegen auch mit seiner Eisenbahn anfangen; Platz genug hatte ich ihm dafür geschaffen. Unterwegs hatte ich dann allerdings auch eine Kiste gefunden, die konnte zwar auf keinen Fall weg, aber die wollte ich mir dann doch noch einmal genauer ansehen. Es war eine Kiste mit meinen Fotos und Mementos aus meiner Schul- und Studienzeit. Ich habe die Kiste geöffnet, und da lag schon ganz oben drauf die getrocknete Rose, die meine erste große Liebe mir vor dem Abiturball überreicht hatte. Ich wurde ganz wehmütig.