Teenerotik | Wiedersehen nach einem Jahr
Die Kleine hatte sich wirklich herausgemacht. Er kam aus dem Staunen nicht wieder heraus. Als er vor einem Jahr weggegangen war, hatte sie gerade ihren 18. Geburtstag gefeiert gehabt – aber sie war noch ein Kind gewesen. Sie war aufgetreten wie ein Kind, und sie hatte sich benommen wie ein Kind. Selbst ihr Körper hatte etwas Kindliches gehabt, mit noch nicht ausgeformten, winzigen Brüsten und einer schlaksigen Gestalt, die eher an einen Jungen erinnerte als eine junge Frau. So manchen anderen Mann hätte vielleicht gerade das gereizt, das Unausgereifte an Regina, aber er hatte sich schon immer mehr für das Vollendete, das Fertige interessiert, und nicht das noch Werdende. Aber wie sie sich in nur einem Jahr verändert hatte! Ja, knapp ein Jahr war es jetzt her, dass er sie das letzte Mal gesehen hatte. Damals hatte er ihr gerade zum Geburtstag 200 Euro geschenkt. Es war schlechtes Gewissen gewesen, was ihn zu diesem Geschenk getrieben hatte. Sie waren als Nachbarn zusammen aufgewachsen, und auch wenn er fast zehn Jahre älter war, so hatten sie doch eigentlich immer zusammengesteckt, auch als er bereits studiert hatte und nur am Wochenende gekommen war. Sein schlechtes Gewissen beruhte darauf, dass er ganz weggehen wollte; für ein Jahr. Er hatte die Welt sehen wollen, oder vielmehr Amerika, ein Jahr lang, zum Teil zu Fuß.
Dieses eine Jahr mit dem Rucksack unterwegs in den USA, das hatten sie eigentlich gemeinsam machen wollen; darüber hatten sie schon oft geredet gehabt. Nur hatte sie damals noch fast ein Jahr bis zum Abitur gehabt, und für ihn war es die letzte Gelegenheit gewesen, diesen Traum umzusetzen. Er hatte gerade das Studium abgeschlossen. Nie hätte er sich über Wasser halten können, bis sie soweit war mitzukommen zu können. Er musste an einen Job denken; viel länger als ein Jahr konnte er damit nicht mehr warten. Und wenn er erst einmal am arbeiten war, dann war es mit solchen Plänen ein für alle Male vorbei. Für ihn hatte es geheißen, jetzt oder nie. Deshalb hatte er sich entschlossen, ohne sie aufzubrechen. Und ihr wegen seines schlechten Gewissens 200 Euro zum 18. Geburtstag geschenkt, die er seinerzeit nur schwer entbehren konnte. Nun war er wieder da, nach einem Jahr, und wieder zu ihrem Geburtstag. Doch diesmal gab es für sie kein Geld als Geschenk, dazu war er viel zu abgebrannt finanziell. Bevor er nicht einen Job gefunden und sein erstes Gehalt eingesteckt hatte, konnte er überhaupt keine Geschenke machen. Deshalb hatte es für sie eine Sammlung an Reiseandenken gegeben; größtenteils wertloses Zeug, das seinen Wert lediglich aus Erinnerungen bezog. Erinnerungen, die sie mit ihm nur virtuell teilte; soweit er sie mit seinen Mails auf dem laufenden gehalten hatte über das, was er in dem einen Jahr unterwegs in den USA erlebt hatte.
Er hatte ein wenig Bedenken gehabt, sie sei noch immer sauer auf ihn. Deshalb war es mit ziemlichem Herzklopfen gewesen, dass er an ihrem Geburtstag vor der Tür zu ihrem Elternhaus gestanden hatte. Ja, und dann hatte ihm nicht dieses ungeformte, jungenhafte Mädchen die Tür geöffnet, das er in seiner Erinnerung hatte, sondern eine junge Frau. Im ersten Augenblick hatte er sie gar nicht wiedererkannt. Sie war voll aufgeblüht, wie eine Rosenknospe, die ihre Blütenblätter ausrollt und in ihrer ganzen Pracht dasteht. Statt der flachen Brust präsentierte sie stolz zwar nicht riesige, aber doch ansehnliche Brüste in einem tiefen Ausschnitt. Das Sommerkleid war so dünn, dass er die Nippel sehen konnte. Ein breiter Gürtel umfasste eine schmale Taille, ein kurzer Rock umhüllte rundliche Hüften, und darunter überraschten ihn wohlgeformte Beine, noch immer schlank, aber nicht mehr dürr und regelrecht steckenhaft wie noch vor einem Jahr, sondern frauenhaft und schön. Er hatte ihr regelmäßig Bilder von sich geschickt von unterwegs aus.