Lesbische Teenager – Die erste eigene Wohnung
Ich erinnere mich noch genau daran, wie das war, als ich bei meinen Eltern ausgezogen bin und meine erste eigene Wohnung hatte. Zuhause hatte es schon immer eine Menge Krach gegeben, aber als ich endlich 18 war und wusste, dass ich nun endlich berechtigt war, gewisse Entscheidungen selbst zu treffen und also nicht mehr immer nur lieb und brav das tat, was meine Eltern von mir verlangten, wurde es mit den Streitereien immer schlimmer; so schlimm, dass ich es am Schluss nicht mehr aushielt. Weil ich als Azubi Glück gehabt und einen wirklich guten Ausbildungsplatz gefunden hatte, mit einer etwas höheren Bezahlung, als man es sonst als Lehrling erwarten kann, hatte ich mir ausgerechnet, dass ich mir eine kleine Wohnung durchaus leisten konnte, wenn ich nur ein wenig sparsam war. Statt in Klamotten und Kinobesuche würde ich das Geld einfach in eine eigene Wohnung stecken, um meine Ruhe zu haben, die mir weit mehr wert war als eine ständig erneuerte Garderobe. Allerdings musste es natürlich eine billige Wohnung sein, und zwar eine weitgehend möblierte Wohnung, denn außer meinem Bett, meinem Jugendschreibtisch, einem uralten Ohrensessel von meiner Oma und einem klapprigen Kleiderschrank aus Plastikplanen besaß ich keine Möbel und auch das Geld nicht, mir welche zu kaufen. Meine Eltern waren natürlich nicht bereit, da irgendwie einzuspringen, denn die waren total dagegen, dass ich auszog. Wahrscheinlich hätten sie mich gerne noch länger unter ihrer Knute gehabt … Was mich allerdings überhaupt nicht interessierte. Hätten sie mich ordentlich behandelt, wäre ich schließlich nicht ausgezogen, es war also alles ihre eigene Schuld. Außerdem ging es sie gar nichts an, was ich machte – und mit meinen mittlerweile 19 Jahren war ich auch bereit, endlich auf eigenen Füßen zu stehen, wenn ich auch noch ein Teenager war. Ein paar Wochen lang durchforstete ich das Internet, die Immobilienseiten unserer Tageszeitung und sämtliche Zettel an schwarzen Brettern, die ich im Supermarkt und anderswo fand.
Ich fragte auch in meiner Firma herum, was mein Glück war, denn genau das war es dann, was mir meine große Chance verschaffte. Im Haus, in dem eine Mitarbeiterin der Firma wohnte, war im Souterrain eine kleine Wohnung frei geworden, möbliert, und recht günstig. Souterrain heißt natürlich nichts anderes als Keller; ich wurde nun doch schon etwas wehmütig, wenn ich daran dachte, dass ich mein helles, großes Mädchenzimmer gegen eine dunkle, hässliche, enge und miefige Kellerwohnung eintauschen sollte. Aber ich wollte auch nicht mehr zurück, und so bat ich die Mitarbeiterin, für mich einen Besichtigungstermin mit der Vermieterin auszumachen, fest entschlossen, bei einem so guten Mietpreis auf jeden Fall zuzuschlagen, sofern die Vermieterin bereit war, mich als Mieterin zu nehmen. Gleich am nächsten Tag abends durfte ich dann vorbeikommen, um mir die Wohnung anzuschauen, die zu meinem Glück bisher noch nicht neu vermietet worden war. Meine Kollegin, die ja wusste, dass ich auf Wohnungssuche war, hatte die Vermieterin sofort gebeten, erst einmal abzuwarten, bevor sie die Wohnung in die Zeitung oder ins Internet setzte oder einem Makler übergab – dann wäre sie bestimmt ganz schnell weggewesen. Nach Feierabend fuhr ich dem Auto meiner Kollegin in meiner eigenen klapprigen Rostlaube hinterher, die meine Oma mir zum 18. Geburtstag geschenkt hatte, denn dann musste ich die Adresse nicht alleine finden, und dann stellte sie mich der Vermieterin vor, die mit im Haus wohnte. Ich warf einen Blick auf diese Frau – und war wie gebannt. Sie war wohl so etwa Anfang, vielleicht aber auch schon Mitte 40; für einen 19-jährigen Teenager sind Frauen über 40 ja eigentlich schon uralt, aber dennoch kam sie mir gar nicht alt vor. Im Gegenteil – sie wirkte lebendiger und jünger als manche Teen Girls, die ich kannte!